Freiburger Wald

Informationen

Der Wald nimmt in der Freiburger Landschaft einen zentralen Platz ein und bedeckt mehr als ein Viertel der Fläche des Kantons. Wo auch immer man sich im Kanton befindet, taucht am Horizont ein Waldstück auf.

  • Der Freiburger Wald umfasst rund 42’000 ha Waldfläche.
  • 46% der Wälder im Kanton Freiburg gehören den (politischen) Gemeinden, 43% Privatpersonen und 11% dem Staat, d.h. rund 18’000 ha Privatwald.
  • 17’600 ha gelten als Schutzwälder (Abgrenzung gemäss dem Bundeskonzept SilvaProtect); dies entspricht 42% der Freiburger Waldfläche.

Dienstleistung

Der Wald bietet einen wichtigen Schutz vor Naturgefahren. Mit seinem Holz, das auf vielfältige Weise wiederverwertet werden kann, steht er für nachhaltige und erneuerbare Produktion. Er beherbergt 40 % der in der Schweiz lebenden Arten und ist damit ein wichtiges Reservoir für die Biodiversität. Ausserdem ist er ein wertvoller Erholungs- und Freizeitraum für die gesamte Bevölkerung.

Massnahmen im Wald

Der Holzschlag ist wichtig für unsere Wälder

Fällen, um zu bewirtschaften, erhalten, um zu bewahren: die Herausforderung der Wälder.

In den Freiburger Wäldern hat jeder Holzschlag eine bestimmte Funktion. Diese forstwirtschaftlichen Massnahmen tragen dazu bei, die Gesundheit und Vitalität der Wälder zu erhalten. Sie dienen dazu, die Wälder zu lichten und zu verjüngen, die Sicherheit der Besucher zu verbessern und unsere Wälder durch eine Erhöhung ihrer Vielfalt widerstandsfähiger zu machen.

In jungen Wäldern werden regelmässig Durchforstungen durchgeführt, um das Wachstum der Bäume zu begleiten. Dabei wird die Dichte der jungen Bäume auf einer Waldfläche punktuell verringert, indem weniger gut entwickelte Bäume gefällt werden, damit sich die kräftigeren besser entwickeln können. Die Förster treffen die Auswahl nach verschiedenen Kriterien wie Baumart, Vitalität, Form, Geradheit, Stabilität und Langlebigkeit. Das gewonnene Holz wird in verschiedenen Branchen verwertet. Es wird zu Sägewerken transportiert und für den Bau verwendet.

Verjüngungsschläge sollen den jungen Bäumchen schrittweise mehr Licht verschaffen und so dem Wald ermöglichen, sich zu erneuern. Ältere Bäume werden gefällt, sodass Licht auf den Boden gelangt und die natürlichen Samen der gefällten Bäume spriessen und wachsen können. Je nach Baumart und Kontext dauert es fünf bis zehn Jahre, bis die natürliche Verjüngung einsetzt. In diesem Stadium sind die Sämlinge zwischen 0,5 und 1 Meter gross. Ein Teil des Holzes kann einem Sägewerk zugeführt werden. Was sich nicht zu Brettern verarbeiten lässt, wird ein Jahr lang im Wald gestapelt gelagert, dann gehackt und in Fernheizungsanlagen in Wärme umgewandelt.

Die Wälder leiden zunehmend unter den wiederkehrenden Trockenperioden. Vor allem Buchen, Fichten und Eschen spüren die Klimaerwärmung. Die vermehrt absterbenden Bäume werden zu einer Bedrohung für Waldbesucher, da jederzeit dürre Äste herabfallen können.

Um gefährliche Bereiche zu sichern, müssen die Forstteams gezielt Holzschläge durchführen. Aus dem anfallenden Holz werden vorwiegend Holzschnitzel produziert, für eine lokale und erneuerbare Energieerzeugung.

Beispiel

Totholz trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt bei, birgt aber auch Gefahren für das Forstpersonal und die Waldnutzerinnen und -nutzer. Ein Holzschlag aus Sicherheitsgründen ist das Ergebnis einer ständigen Abwägung der Interessen aller Parteien.


Der Borkenkäfer befällt vor allem Fichten, die alt oder geschwächt sind, beispielsweise durch Trockenheit, Krankheiten oder Hagel. Das Insekt gräbt unter der Rinde Brutgänge, in denen sich seine Larven entwickeln. Dadurch wird der Saftfluss gestört, was schliesslich zum Absterben des Baumes führt. Seine Nadeln vertrocknen und fallen ab. Da der Borkenkäfer in Schwärmen lebt, werden nicht nur einzelne Bäume, sondern ganze Bestände befallen.

Beispiel

Wenn ein Borkenkäferherd entdeckt wird, entscheiden sich Förster oft dafür, die befallenen Bäume schnell zu fällen und aus dem Wald zu entfernen. So wird verhindert, dass sich eine nächste Käfergeneration entwickelt und in andere Wälder fliegt. Die geräumten Bäume haben zwar einen geringeren Handelswert, können aber dennoch in den Kreislauf von Bau- und Energieholz gelangen.

Verhalten im Wald

Hinter jedem Wald steht ein Eigentümer, der die Schönheit und Ruhe seiner Naturräume gerne mit anderen teilt.

Unsere Wälder sind Privatbesitz. Die Eigentümer teilen die Schönheit und Ruhe dieser Naturräume gerne mit Ihnen.

Damit alle dauerhaft davon profitieren können, sind allerdings ein paar einfache Verhaltensregeln zu beachten:

  • Bleiben Sie auf den markierten Wegen und Pfaden.
  • Hinterlassen Sie keinen Müll, nehmen Sie ihn mit.
  • Hunde müssen an der Leine geführt werden, um die Tierwelt und andere Spaziergänger zu schützen.
  • Respektieren Sie die Flora: Pflücken Sie keine Pflanzen oder Blumen.
  • Respektieren Sie die Fauna: Beobachten Sie die Tiere, ohne sie zu stören.
  • Behindern Sie keine forstwirtschaftlichen Aktivitäten (Holzschlag, Jagd, Arbeiten).

Vielen Dank, dass Sie zum Erhalt dieses Naturerbes beitragen und es jedem ermöglichen, einen angenehmen und respektvollen Spaziergang zu geniessen.